Freitag, 1. Dezember 2006

Kino/Film: Shopgirl

Gestern habe ich mir Shopgirl angesehen. Ein Film von und mit Steve Martin, in dem es um eine Dreiecksbeziehung geht. Die Hauptfiguren: eine gelangweilte Verkäuferin (Claire Danes), ein wohlhabender älterer Geschäftsmann (Steve Martin) und ein chaotischer und Zielloser junger Mann (Jason Schwartzman). Die Story im Nachhinein betracht ist gut und ich finde das sich vieles in dem Film einfach echt anfühlt und deswegen teilweise auch so bedrückend ist. Auch bin ich ein Freund von ruhigeren Filmen, aber Shopgirl hat leider das Problem das er am Anfang einfach nicht in Fahrt kommt und nicht wirklich fesselt, was durchaus für einen ruhigen Film möglich ist. Die Schauspieler sind gut besetzt und zeigen alle sehr gute Leistungen. Wobei mir jedoch Steve Martin an einigen stellen doch noch ein wenig besser hätte spielen können. Das ganze geschehen wirkt unspektakulär und kommt daher halt so echt und alltäglich rüber. Ob es jetzt Fiktion ist oder man am Ende sagt das ist genauso passiert, beides wäre absolut möglich. Etwas lockere Momente sind spärlich und einige witzige Stellen treten erst gegen Ende auf, dafür aber auch für mein empfinden nicht übertrieben oder fehlplaziert.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, wie sich Dinge verändert haben und wie man auch den ganzen Film über sieht wie sich die Charaktere weiterentwickeln und an den Geschehnissen „wachsen“. Was mir leider den Film über nicht so gut gefallen hat waren die Erzähler Momente. Dieses Stilmittel ist IMHO immer eine Gradwanderung. In einigen Filmen liebe ich diese Parts, wenn eine Person der Geschichte zwischendurch Kommentare abgibt oder versucht etwas zu verdeutlichen in anderen Filmen hasse ich es wie die Pest. Shopgirl ist einer dieser Filme. Das was wir erklärt bekommen geht mir Teilweise zu tief in die Charaktere und entweder hätte man es lassen sollen oder eine Szene einfügen sollen wo dies Veränderung, Wunsch oder was auch immer dieser Figur deutlich wird. Da der Film sowieso ein gemächliches Tempo hatte und die Story mit nur 3 Personen nicht wirklich verworren ist und immer gut überschaubar und der Betrachter nicht durch Actionszenen oder ähnliches abgelenkt wurde. Hatte man eigentlich genug Zeit als Zuschauer sich Gedanken zu machen. Ich mag es nicht, wenn mir als Zuschauer bei einem Film der intelligent sein will das Denken abgenommen wird. Gerade das Ende ist hier ein solcher Fall, dabei wäre es meiner Meinung noch wesentlich besser gewesen wenn uns Ray (Steve Martin) nicht als Erzähler dazu noch etwas gesagt hätte.
Also oder der auf Dramen und Liebefilme steht die sich mehr an der Wirklichkeit orientieren und auch für ruhigeren Filmen nicht zurückschreckt, der kann hier mal einen Blick riskieren. Der Film ist sicherlich kein Meisterwerk, aber durchaus wert ihn sich mal angeschaut zu haben.

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