Freitag, 23. Februar 2007

Kino/Film: Brothers Grimm

Tja was kommt dabei heraus wenn man mit gar nicht mal kleinem Budget, guten Schauspielern und der hübschesten Schauspielerin die ich kenne einen Fantasy & Abenteuerfilm über die berühmtesten Märchenschreiber Deutschlands macht? Genau – Scheiße im Querformat. Der Film versucht krampfhaft anders zu sein wird dabei aber gewöhnlich und spult eine 08/15 Story ab obwohl das bei einem Märchen ja schon zu erwarten war, denn die laufen nun mal in der Regel nach einem typischen Schema ab. Das Script und die Idee sind im Ansatz gar nicht schlecht. Vor allem die Gebrüder Grimm zu Scharlatanen zu machen, welche mit viel Trickwerk die einfache und abergläubische Landbevölkerung hereinlegen, hat mir gut gefallen. Aber leider hat man dieses Konzept nicht weiter verfolgt was vielleicht ganz amüsant gewesen wäre. Nein dann gibt es auf einmal doch echte Zauberei und ein wirkliches Märchen, samt der üblichen Hollywoodschmunzetten Liebesgeschichte, bei der beide Brüder auf die gleiche Frau abfahren ist genauso vertreten wie der trottelige Militär der die beiden bewachen soll und dabei gleich alle Klischees vereinigt, ein Italiener mit starkem Akzent der dem französischen Militär dient und zugleich den Fiesling und den Tollpatsch für die Slapstick Einlagen mimt, die so unpassend und platt in Regelmäßigkeit in das Script gequetscht wurden, das Peter Stormare’s überzeugende Performance nur verhindert das man noch verärgerter über den Charakter Cavaldi, den er verkörpert ist, denn das er Talent hat beweisst er trotz der schlechten Rolle.
Leider machen ihm dieses Kunststück Matt Damon und Heath Ledger nicht nach und spielen lediglich die beiden 2 dimensionalen Gebrüder Grimm welche auch trotz der netten Einführung in das wesen der beiden Jungen nicht wirklich an Tiefe gewinnen und die emotionalen Konflikte auch nicht wirklich glaubhaft integriert wurden und zudem noch schlecht gespielt werden. Die beiden zeigen eine Leistung die weit unterhalb ihrer Möglichkeiten liegt. Erstaunlich das bei dem ganzen CGI Krams und denen Vielen unausgegorenen Ideen die im Film angerissen werden der Film es in seinen 118 Minuten dennoch irgendwie 100 Minuten schleppend dahinzuplätschern. Erst in der letzten Viertelstunde dreht der Film auf und hätte er dieses Tempo den kompletten Film über gehabt dann wäre mein Urteil vielleicht nicht so hart ausgefallen. Das einzige was man positiv hervorheben kann ist das Monica Bellucci eine wirklich teuflisch bösartige und überzeugende böse Königin abgibt, die darüber hinaus auch wieder mal verdammt umwerfend aussieht.
Als Fazit bleibt mir eigentlich nur zu sagen das ich froh bin den Trailer damals im Kino gesehen zu haben, worauf hin ich meine Kohle nicht an der Kinokasse rausgeworfen habe. Der Film ist trotz der harten Kritik nicht so schlecht das ich bedauere 2 Stunden meines Lebens verloren zu haben – aber wenn man die Möglichkeit hat sollte man sich vielleicht etwas Besseres in diesen 118 Minuten ansehen. Als Rollenspiele gibt es immerhin die oder andere nette Impression mitzunehmen, denn Terry Gilliam (Twelve Monkeys, Fear and Loathing in Las Vegas) bietet doch Opulente Optik und schafft es in dem Städtchen Marbaden und dem angrenzten verwunschenem Wald doch eine bedrückende Stimmung zu verbreiten.

Keine Kommentare: