Freitag, 29. August 2008

Human Rescources und MMORPGs

Der Raid gestern war leider keine Steigerung zu Mittwoch. Auch wenn das Ergebnis klar geht, ist es einfach Schade, dass wir derzeit durch unser Ressourcen Management ein wenig gehandicapt sind und deswegen kein Setup zusammen bekommen, welches man rundum „passend“ nennen würde. Entweder fehlen Bomber, oder es fehlen Heiler oder Spieler X mit Ausrüstung Y.

Somit war gestern trotz schlechter Heilersituation BT angesagt. Doch bereits Naj’entus hielt uns länger auf als uns lieb war. Einige umgeskillte Heiler, ein paar neue Mitglieder und einige unglückliche Schildöffnungen führten dazu, dass er erst im dritten Versuch fiel.
Supremus ging im ersten Versuch down, aber die Ausführung war bestenfalls „sloppy“, wenn das hier ein Tony Hawk’s Game wäre. Die Loots waren jedoch ok, hatten wir doch bei Supremus und Naj’entus mal was neues dabei.

Als Lichtschein am Horizont dieses Tages war der Trash vor Supremus der wirklich super lief und auch der Trash hinter Supremus in Richtung Akama war sehr sauber. Akama ging wie gewohnt unspektakulär down. Auch hier ein neuer Loot, der intern etwas Lootdrama auslöste, welches aber relativ schnell ausgeräumt werden konnte.

Somit haben wir jetzt 4 Bosse in MH down und 3 Bosse BT. Da wir am Sonntag noch mal Kael angehen wollen wird am Montag vermutlich nur Teron und Bloodboil drinn sein, sofern das Setup passt, denn ich gehe mal davon aus das beide noch nicht so sitzen das wir sichere 1st Try Kills erwarten können.

Als Gildenleitung hat man es in BC nicht leicht eine Gilde zu organisieren, wenn sie eine Gratwanderung zwischen Superhardcore und Casual machen soll. Das Problem das man dadurch eine Klientel anzieht die genau dazu passt. Sprich man hat Leute die „meistens“ raiden können. Das Problem. Mit so etwas lässt sich denkbar ungünstig planen. Man braucht nun mal eine gewisse Anzhal an Tanks, DDs und Heilern. Diese sollten dann möglichst noch so verteilt werden das Buffs und CC bestmöglich abgedeckt sind und man zusätzlich den Loot möglichst immer Gewinnbringen an den Mann bekommen kann. Diesem „Problem“ kann man theoretisch entgegenwirken indem man einfach Rekrutiert wie ein wilder und sich einen riesigen Kader aufbaut, der einem in nahezu 100% der Fälle aus dem vollen Schöpfen lässt, so dass man zumindest Nominell immer das optimale Setup am start hat.
Dieser „Lösung“ stehen aber noch ein paar andere Aspekte Gegenüber. Zum einen wäre da die Qualität des Raids. Eine sagen wir „normale“ Raidgilde besteht nicht aus Super Duper Veteranen wie sie die Top Gilden in der Regel haben. Ganz nüchtern betrachtet hat man im Schniit auch nur Durchschnittsspieler, im positivsten Sinn. Diesen Kader kann man zusätzlich aufwerten indem man hier teilweise nicht ganz gut ausgeprägte „Skills“ jedweder Art durch Routine, eingespielt sein und Motivation ersetzt.
Diese Faktoren stehen jedoch im Gegenspruch zu dem großen Kader, denn je größer der Kader desto höher ist natürlich die Chance das an bestimmten Kader mal alle Spieler eines bestimmten Speccs können und dann heißt es auf einmal für 60% bis 70% das sie „draußen bleiben“ müssen, weil sie nicht gebraucht werden. Sprich es muß also rotiert werden. Dadurch entsteht Unzufriedenheit, die sich natürlich auf die Motivation auswirkt. Der jenige der öfter mit will als er mitgenommen wird, ist unzufrieden. Ein anderer ist Unzufrieden das er obwohl er schon wenig kann auf Grund der Rotation noch zusätzlich rausrotiert wird. Ein anderer hat das Gefühl immer nur zu den „blöden“ Raids dabei zu sein, während die anderen die „Sahnestücke“ abgreifen.
Wie schon gesagt das wirkt sich auf die Motivation und auch auf die Einstellung zu anderen Spielern seiner Kasse/Speccs aus, die ihm quasi seinen Platz rauben. Beides wirkt genau dem entgegen, das man gut zusammenspielt und zu einem gut funktionierenden Haufen zusammen wächst.

Somit ist man permanent bei der Gratwanderung diese Aspekte in Balance zu halten um „genug“ Spieler zu haben und auf keinen Fall „zu viel“ oder „zu wenig“ zu haben. Ähnlich wie in einer echten Firma ist Personal Managment extrem wichtig. Eine gute Rekrutierung ist schon die halbe Miete. Hierbei ist Persönlichkeit meiner Meinung sogar wichtiger als das spielerische Können. Ich verbringe meine Freizeit in der ich mich erholen will lieber mit 24 netten Durchschnittsspielern, als mit 24 Elite-Arschlöchern.
Aber auch hier sind wie in der echten Wirtschaft die Resourcen begrenzt. Während in der Wirtschaft die Löhne bzw. die Kostenbelastung einen übermäßigen Personalaufbau begrenzen, so ist bei einer Gilde die Limitation auf 25 Raidplätze.
Aber das ist noch nicht das Ende. Die Arbeit um eine Gilde solide über Höhen und Tiefen zu bringen ist nicht alleine die Bezahlung, die in Form von Epics und DKP ausgeschüttet wird. Hier muss man auch Seelsorger sein, sich mit den Problemen der Spieler befassen und vieles mehr. Auch gerade in der Gildenführung ist es dabei wichtig verschiedene Persönlichkeiten zu haben, die viel Zeit und Arbeit investieren und die wichtigste Komponente ist Kommunikation und Arbeitsteilung. Dies sind auch keine Fixen Sachen, aber es ist erforderlich hier immer wieder daran zu arbeiten um vor allem die Kommunikation zu verbessern und am Leben zu halten. Wer also sagt es gäbe in einem solchen Spiel nichts zu lernen oder es wäre nicht Anspruchsvoll, der soll einfach nur versuchen eine erfolgreiche und aktive Gilde aufzuziehen und zu verwalten. Ich meine Retribute besteht aus über 50 Persönlichkeiten wovon 38 zum festeren Kern gehören. Eine solche Community zu managen ist nicht so trival wie man vielleicht glaubt und wie fast immer muss man auch Regeln und Grenzen definieren, welche zwar den ein oder anderen in seiner Freiheit beschränken, insgesamt aber das Allgemeinwohl in den Vordergrund stellen.

Ich weiß der Post ist unstrukturiert, aber hin und wieder muss ich einfach mal das was in meinem Kopf so umherschwirrt runterschreiben.

Keine Kommentare: