Mass Effect

Petra hat eigentlich schon alles gesagt und wohl die beste Werbung abgeliefert der ich seit langem erlegen bin. Damals zum
Release hatte mich Mass Effect extrem kalt gelassen, wieso kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, aber es hatte damals irgendwie einfach Klick gemacht und innerhlab dem Bruchteil einer Sekunde, ohne das ich irgendwie einen Testbericht gelesen hätte oder ähnliches, hatte ich entschieden, dass mich das Spiel nicht interessiert. Ein Fehler epischen Außmaßes, den ich vermutlich niemals bemerkt hätte und mich auch nicht schelcht gefühlt hätte, denn wie heißt es schön "was man nicht weiß...".
Beim üblichen abchecken aller Lieblingsblogs, stieß ich dann auf Petras euphorischen Beitrag. Tja es wirkte. 20EUR für die Budgetversion hingeblättert und einige vergnügliche Abende später in denen ich ein super Geschichte erleben und fühlen durfte später, bin ich glücklich das ich auf Umwegen doch noch dazu gekommen bin. Überhaupt ist das erleben und fühlen In verbindung mit der dichten Atmospähren und der epischen Geschichte, eben die ganze Große Stärke von Mass Effect. Das Glücksgefühl ist noch viel größer dadurch das ich weiß, dass ein grosartiger Teil 2 vorhanden ist und das es eine Triologie werden wird - ach einfach schön.
Oh man wie ich jede Sekunde mit Wrex geliebt habe, jeder Satz hat mir ein breites, süffisantes Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Jeder Moment mit Liara war einfach bezaubend und einfach irgendwie "süß". Aber es sind nicht nur die grossartigen Charaktere mit denen man auf der Normandy dient, diesem Schiff, das einem mit seiner gesamten Besatzung so schnell ans Herz wächst. Nein, überhaupt das ganze Universum das da erschaffen wurde, ist einfach toll. Die Krogan, die Hanar und vor allem die Elcor fand ich super super genial. Das einzige bedauern nur das ich nicht tiefer in deren Kultur eindringen konnte.
Das Spiel ist einfach grossartig eine echte Perle, die Emotionen und Momente liefert, dei man so schnell nicht wieder vergisst und was nur wenige Spiele erreichen. Mass Effect hat es quasi jetzt schon geschafft in meine persönliche Games Hall of Fame zu kommen.
Und das obwohl ich das Spiel nur mit erheblichen technischen schwirigkeiten Spielen konnte. Alle 5min Systemfreezes von ~30 Sekunden nebst verzerrtem Sound und brutal lauten Rauschgeräuschen, was einem echt den Nerv töten konnte. Hinzu kamen die wirklich wirklich mittelmäßigen Missionen auf generischen Planten auf denen man mit dem Mako herumbouncte und Spielball der (Game)physik war und die suboptimal-grottige Inventarverwaltung.
Das all diese Dinge dem Spielspass und Spielwillen nichts anhaben konnte, zeigt wie grossartig das Spiel ist, hätte doch nur eines dieser Phänomäne bei einem durchschnittlichen Spiel schon die Disqualifiaktion bedeutet und die technischen Probleme für nahezu alle Spiele, die es nicht schaffen, einfach nur grossartig zu sein.
Mass Effect ist von Anfang bis Ende ganz großes Kino und ein fullminater Auftakt zu etwas wirklich Großem (sofern die Entwickler es in Teil 2 und 3 nicht versauen *g*).

Mass Effect ist somit der erste Titel der neuen unregelmäßigen Beitragsreihe, meiner persönlichen Games Hall of Fame.
"This one was pleased to experience this" wie die Hanar sagen würden oder als Elcor "With euphoric pleasure: This Game was Great"

PS. nochmal dickes Danke an Petra, ohne die ich diese Erlebnis verpasst hätte.

Alice

So ich habe dem Film jetzt auch gesehen. Hmm was soll man dazu sagen. Der Film ist locker wegzugucken, aber das wars dann auch schon. Der Film bietet schöne oppulente Bilder und verbreitet durchgängig eine zauberhafte, düster-melancholische Stimmung. Die Charaktere tragen den Film. Johnny Depp ist mal wieder wirklich brilliant als verrückter Hutmacher, Die Grinsekatze mit gewohnt mystisch-sarkastischem touch, Helena Bonham Carter bietet eine fabelhafte Performance als Red Queen und Anne Hathaway steht mit ihrer Version der weißen Königin in nichts nach. Die beiden Tweedle's sorgen ebenfalls für Glanzpunkte und dennoch schafft es zum Glück keiner Alice (Mia Wasikowska) an die Wand zu spielen und farblos erscheinen zu lassen.
Die Handlung ist realtiv belanglos und meines erachtens viel zu seicht und gradlinig, als das es sich lohnt sie wiederzugeben. Der Film lebt von seinen Figuren und Momenten, die eben mehrsind, als die Geschichte in der sie spielen.
Die ersten 2/3 des Films sind dabei wesentlich besser als der Rest, denn gegen Ende hat man sich leider zu einer recht langweiligen uninspirierten Auflösung des Ganzen entschlossen.
Wenn endlich der Abspann läuft dann kommt einem die Erkenntniss, daß man gerade recht unterhaltsam 2 Stunden Zeit totgeschlagen hat, man mit Wasikowska quasi eine "Entdeckung" gemacht hat, von der man hofft in Zukunft mehr zu sehen, denn sie scheint sehr talentiert und sieht aus wie eine jüngere Ausgabe von Gwyneth Paltrow, was ja durchaus gut ist, denn die Gute wird ja auch nicht jünger.
Aber man hat auch den bitteren Beigeschmack das dort aufgrund der Zielgruppe und der Altersfreigabe, massiv Potenzial verschenkt wurde, denn vor und hinter der Kamera hatte man durchaus extrem viel Talent versammelt hatte. Zudem ist das Buch IMHO wohl nie so richtig ein "Kinderbuch" gewesen, an der Kasse wird sich das Konzept sicherlich auszahlen, für den Film wäre es aber sicher um längen besser gewesen evtl. eine höhere Alterfreigabe zu riskieren und einen ernshafteren erwachseneren Film ohne 08/15 Actionende zu machen. Ich muss gestehen das mich der Zeichentrick seiner Zeit und auch heute noch wesentlich mehr beindruckt (hat). Dieses Werk wird dies bei mir nicht bewirken und nicht viel hinterlassen und schnell in Vergessenheit geraten.

Etwas in eigener Sache

Ich wollte mal was in eigener Sache sagen, stellt Euch einfach mal vor, da gibt es einen Bäcker, der eure Kantine beliefert und eben dieser Lieferant, macht das wirklich perfekte Produkt: Müslibrötchen. Die Teile sind wirklich genial und ihr liebt die Teile einfach. Die Welt ist einfach in Ordnung und dann!?! und dann?!? was macht der Bäcker eures Vertrauens?!? Er streicht das heißgeliebte Müslibrötchen einfach aus dem Programm!! So eine verfickte Scheiße!

Shutter Island

Tja in letzter Zeit komme ich endlich wieder mehr ins Kino. Am Wochenende kam ich in den "Genuß" von Shutter Island.
Tja ich könnte mich jetzt hier lange über die verschiedensten Dinge auslassen, aber das ist bei den üblichen Verdächtigen und Kritikern schon längst zu Genüge passiert.
Ich beschränke mich, da das hier mein Blog ist, darauf zu sagen, dass ich Shutter Island hervorragend fand. Schon längere Zeit habe ich einen Film nicht mehr so intensiv erlebt. In dem Film geht vieles Hand in Hand exzellente Bilder. Ich finde, dass er extrem gut fotografiert ist, der Soundtrack geht unter die Haut und in die Magengrube und drückt einen bisweilen tonnenschwer in den Sitz, dann wieder ist die akustische Untermalung quälend wie ein penetrantes Hämmern auf den Schädel.
Ich war von Anfang an direkt im Film der auch wenn die Handlung im Endeffekt nicht wirklich neu ist, weil Buchvorlage und der zahlreichen Zitate der Film Noir Zeit und allen voran Vertigo, ändert das nichts daran das er toll umgesetzt gut erzählt und vor allem geschauspielert ist.
Kontinuierlich wird auch die Verwirrung des Protagonisten Teddy Daniels (DiCaprio) immer deutlicher und findet am Ende eine für mich absolut zufriedenstellende Auflösung. Sicher gibt es Filme die den "Mindfuck" des Zuschauers wesentlich besser hinbekommen, aber das ist hier IMHO auch einfach eher Beiwerk, weil es für mich halt eben primär die Geisteshaltung des Protagonisten illustriert. Der ein oder andere mag das Ende für plump halten, ich fand es aber ziemlich gut und auch der letzte Satz von DiCaprio gefällt mir außerordentlich.
Für mich ist das ein exzellenter Film und ich denke es wird schwer für die anderen Film in 2010 mich auch nur annährend so zu fesseln und emotional zu bewegen wie es dieser Film vermochte. Ganz klar eine Filmempfehlung von mir, auch wenn euch der Film nicht so mitnimmt, so ist es allemal gute Unterhaltung.